Buchtipp: Mut zur Gruppe
Das Buch "Mut zur Gruppentherapie" richtet sich an Psychotherapeut*innen in der ambulanten Psychotherapie-Praxis mit Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenenen. In diesem stellen die Autor*innen praxistaugliche Konzepte für die ambulante Praxis vor. Es ist ein sehr praktisch orientiertes Buch mit Leitfäden, Tipps zu Interventionen und Antragsbeispielen.
Das Praxisbuch für Psychotherapeuten
Gruppentherapie wird in unserer schnelllebigen Gesellschaft immer bedeutender bei existenziellen Ängsten und steuert Versorgungsengpässen entgegen.
Dieses Buch ermutigt niedergelassene Psychotherapeut*innen, Gruppenpsychotherapie anzubieten und die Vorteile von Kombinationsbehandlungen zu nutzen. Eine therapeutisch geführte Gruppe stellt einen Mikrokosmos dar, einen geschützten Rahmen zur Erprobung vielfältiger Kommunikations- und Handlungsweisen. Das Ziel psychodynamisch geführter Gruppen ist es, maladaptive Verhaltensweisen im Spiegel der anderen Teilnehmer neu zu bewerten und sich in affektiver, kognitiver und interaktiver Hinsicht weiterzuentwickeln. Der Gruppenzusammenhalt gilt per se als ein wichtiger Heilfaktor. Gegenseitige Empathie, aber auch zunehmende Ambiguitäts- und Frustrationstoleranz, verhelfen dazu, die eigene Identität zu stärken und wichtige soziale Kompetenzen zu entwickeln. Psychodynamisch geführte Gruppen können für jedes Lebensalter eine Orientierungshilfe sein.
Interview mit Frau Dr. Sabine Trautmann-Voigt und Gruppenplatz
In Deutschland sind etwa 8.500 Psychotherapeuten zur ambulanten Gruppenpsychotherapie im KV-System zugelassen. Derzeit bieten jedoch nur etwa 300 Psychotherapeuten Gruppenpsychotherapie nach den Psychotherapie-Richtlinien an, was gerade mal einem Anteil von 5% der Zugelassenen entspricht.
Was meinen Sie könnten hierfür Gründe hierzu sein?
Auch wenig angeleitete Praxiserfahrung im Umgang mit Gruppen und Ihren speziellen Herausforderungen/Wirkfaktoren führen zu einer Unsicherheit in der Leitung einer Gruppe. Zudem scheuen sich viele niedergelassene Psychotherapeut*innen vor der Organisation der Termine, Absprachen etc.
Auch ist eine Kombination von Einzel- und Gruppentherapie ist nun einfacher möglich. Teilnehmer*innen können die Kombinationsbehandlung bei einer*m Therapeut*in durchführen oder bei zwei Therapeut*innen.
Auch der wirtschaftliche Faktor der Gruppe ist nicht zu unterschätzen, die Vergütung wurde erhöht und gestaffelt auf 3- 9 Teilnehmer*innen. Weiterhin bietet die Gruppe das Potenzial mehr Betroffene ambulant zu versorgen.
Alles Veränderungen die auf die Flexibilität der niedergelassene Therapeut*innen einzahlen.
Auch in der Leitung der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie konnte ich viele Erfahrungen mit Kolleg*innen sammeln in der Durchführung von Gruppen, die auch in das Buch eingeflossen sind.
Autorin
