Hier findest du die häufigsten Fragen zur Psychotherapie. Diese sollen dich unterstützen einen passenden Platz zu finden.
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Wer zahlt die Gruppentherapie? Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten bei allen Psychotherapeuten/innen mit einer Zulassung zur vertragsärztlichen Versorgung (ohne Zuzahlungen & ohne Überweisung), wenn diese notwendig ist. Du kannst mit deiner Gesundheitskarte und einem Termin direkt zu einer Sprechstunde bei einem Psychotherapeuten gehen. Hier wird gemeinsam geklärt, ob dich eine Psychotherapie in deiner Lebenssituation unterstützen kann.
In der Kostenerstattung haben gesetzlich Versicherte laut Sozialgesetzbuch die Möglichkeit, bei ihrer Kasse auch die Behandlung durch einen Therapeuten ohne Kassenzulassung zu beantragen (Kostenerstattungsverfahren). Nicht alle ausgebildeten Psychotherapeuten haben eine Zulassung der gesetzlichen Krankenkasse. Ein ärztlicher oder psychologischer Psychotherapeut ohne Zulassung hat die gleiche Ausbildung wie ein Therapeut mit Zulassung.
Kann man nachweisen, dass kein Behandlungsplatz bei einer/m zugelassenen Therapeuten/in in zumutbarer Zeit verfügbar ist, sollte man bei der Krankenkasse vor dem Therapiebeginn eine Kostenübernahme beantragen. Manche Kassen bewilligen solche Anträge ohne Probleme, manche weigern sich allerdings auch.
Bei einer privaten Versicherung erkundigst du dich am besten vorab bei deiner Versicherung, ob psychotherapeutische Leistungen übernommen werden. Viele private Versicherer orientieren sich zwar an den Psychotherapierichtlinien der gesetzlichen Krankenkassen, haben aber andere Regeln (leider nicht immer zu deinen Gunsten).
Das wir nicht gezahlt: Coachings, Erziehungs-, Ehe-, Lebens- oder Sexualberatung werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Als Selbstzahler, das heißt du trägst die Kosten, kannst du teilnehmen.
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Welche Qualifikationen hat der Psychotherapeut? Du bist in guten Händen! GruppenleiterInnen haben einen langen Ausbildungsweg.
Die Grundlage ist ein Studium zum psychologischen Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten oder zum psychotherapeutisch tätigen Arzt. Dann benötigen sie noch eine Approbation (staatliche Zulassung) und eine Zulassung der gesetzlichen Krankenkassen. Abschließend bereitet eine spezielle Zusatzqualifikation mit einem hohen Praxisanteil den Therapeuten auf das Arbeiten mit einer Gruppe vor.
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Welche Verfahrensarten gibt es? Es gibt 4 Richtlinienverfahren, diese sind wissenschaftlich bewiesen und wirksam. Welche am besten zu dir passt, besprichst du gemeinsam mit dem Therapeuten.
1. Analytische Psychotherapie
Hier wird angenommen, dass psychische Beschwerden durch unbewusste Verarbeitung von Lebenserfahrungen verursacht und aufrechterhalten werden. Eine wichtige Rolle spielt das Erkennen und Bewusstmachen von verdrängten Gefühlen, Erinnerungen und Beziehungsmustern. Das Ziel der Therapie ist es diese durch das bewusste Verständnis des eigenen Denkens aufzulösen.
2. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Auch hier wir das gleiche Ziel wie in der analytischen Psychotherapie verfolgt und stehen die unbewussten Erfahrungen im Zentrum. Der Unterschied besteht darin das Therapieziele konkrete formuliert werden. Während der Therapie beteiligt sich der Therapeut aktiver und stellt die Gegenwart mehr in den Fokus.
3. Verhaltenstherapie
Hier geht man davon aus, dass psychische Beschwerden das Ergebnis aus bewussten und nicht-bewussten Lebenserfahrungen sind. Es wird gemeinsam erarbeitet, welche Bedingungen deiner Lebensgeschichte und deiner Lebenssituation zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Beschwerden beigetragen haben. Du wirst zur aktiven Veränderung deines Handelns, Denkens und Fühlens motiviert und angeleitet. Dabei erfährst du mehr über deine bereits vorhandenen Stärken und Fähigkeiten und wie du diese einsetzen kannst.
4. Die Systemische Therapie
Diese setzt den Schwerpunkt auf deinen sozialen Kontext, insbesondere auf Interaktionen in deinem "System". Ein System kann beispielsweise die Familie sein, aber auch die Schule oder der Freundeskreis. Ein zentraler Punkt ist, Probleme nicht als Störung eines einzelnen Menschen zu begreifen, sondern als Folge einer Störung im sozialen Umfeld eines Individuums – also des Systems. Die Wechselwirkungen zwischen dem Betroffenen und seinem Umfeld stehen im Fokus.
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Was ist Probatorik? Die diagnostischen Sitzungen (Probatorik) finden entweder im Einzelsetting statt oder können auch seit Oktober 2021 im Gruppensetting (Abrechnung erfolgt hier über die neuen GOP 35163 bis 35169) durchgeführt werden.
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Vorteile einer Gruppe Wir als Menschen entwickeln unsere Persönlichkeit und Fähigkeiten meistens in Gruppen oder Beziehungen zu anderen Menschen.
Die ersten Sitzungen finden in Einzelgesprächen statt, so lernst du deine/n Psychotherapeuten/in besser kennen und umgekehrt.
Erhalte mehr Feedback von Gruppenmitgliedern & deiner/m Psychotherapeuten/inGeh in den Austausch, mit Menschen in ähnlichen Lebenssituationen. Jeder geht mit Situationen unterschiedlich um – das kann deine Perspektiven erweiternProfitiere von mehr Stabilität: Eine Gruppe kann dir emotionalen und psychischen Halt geben, so dass du dich aufgehoben und unterstützt fühlst. -
Offene und geschlossene Gruppen In der Gruppe sitzt du 100 Minuten mit 3 bis 9 Klienten und einer/m Psychotherapeuten/in zusammen.
In der geschlossenen Gruppe bleibt die Zusammensetzung der Klienten/innen von der ersten bis zur letzten Sitzung gleich.
Bei der halboffenen Gruppe werden freie Plätze mit neuen Klienten/innen besetzt.